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Das heutige Aussehen der Stadt Ragusa wurde nach dem verheerenden Erdbeben von 1693 bestimmt. Die Oberstadt, Ragusa Alta oder Ragusa Sopra genannt, in der vor allem der Landadel wohnte, entstand nach den Kriterien barocker Stadtplanung, während die Unterstadt, Ragusa-Ibla genannt, zwar ebenfalls im Barockstil wieder aufgebaut wurde, jedoch folgte man hier dem mittelalterlichen Straßenraster. Ragusa-Ibla hat daher bis heute mit seinem Gewirr von verwinkelten Gassen und Treppen einen völlig anderen Charakter als die Oberstadt.
Auch in heutiger Zeit besteht bei den Einwohnern noch eine enge Bindung zwischen der Stadt und dem landwirtschaftlich genutzten Umland, die auf die bäuerlichen Traditionen und die im 15. Jh. eingeführte Erbpacht zurückgeht. Hieraus entstand über die Jahrhunderte eine homogene Kultur und ein sehr starkes Identitätsdenken der Ragusaner, so dass die Stadt mit ihrer Provinz oft als Insel innerhalb der Insel bezeichnet wird.
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