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User / stadt + land / Sets / Heiligendamm, Seebad Ostsee - Stadtteil von Bad Doberan.
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N 0 B 867 C 0 E Dec 1, 2018 F Dec 1, 2018
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X0033452 Alte Fotografie vom Ostseebad Heiligendamm - Segelboote an der Seebrücke; klassizistische Villen an der Uferpromenade. Quelle: www.hamburger-fotoarchiv.de     Heiligendamm ist ein Stadtteil von Bad Doberan an der Ostseeküste Mecklenburg-Vorpommerns in der Mecklenburger Bucht. Heiligendamm ist der älteste Seebadeort Deutschlands und Kontinentaleuropas, bereits 1793 erfolgte die Gründung. Johann Christoph Heinrich von Seydewitz, Carl Theodor Severin, Georg Adolph Demmler und andere mecklenburgische Baumeister schufen zwischen 1793 und 1870 ein klassizistisches imposantes Gesamtkunstwerk aus Logier-, Bade- und Gesellschaftshäusern. Dies brachte dem Ort später den Beinamen „Weiße Stadt am Meer“ ein und begründete seinen Ruf als das schönste Seebad Deutschlands. Die Inschrift „Heic te laetitia invitat post balnea sanum“ („Hier empfängt dich Freude, entsteigst du gesundet dem Bade“) am Giebel des von Baumeister Severin zwischen 1814 und 1816 errichteten Kurhauses wurde zum Leitspruch für das Leben im eleganten Badeort Heiligendamm.
Im 19. und 20. Jahrhundert war das Bad stark vom europäischen Hochadel geprägt, im Jahr 1872 kaufte eine Aktiengesellschaft die Anlage für 500.000 Taler. 1910 wieder verkauft ging das Seebad dann in Konkurs und schließlich in die Zwangsversteigerung. Drei Hamburger Gläubiger und ein Leipziger Großhändler boten 1,5 Millionen Mark und gründeten die Ostseebad Heiligendamm GmbH. Im Ersten Weltkrieg geriet dann diese GmbH, die allmählich hoch verschuldet war, schrittweise in den Besitz des Bankhauses Louis Wolff. Im Jahr 1924 übernahm der Bankier Oskar Adolf Baron von Rosenberg sämtliche Anteile an der GmbH und rettete sie dadurch. Im Jahr 1939 wurde das Bad für Heereszwecke beschlagnahmt und als Reserve-Lazarett genutzt. 1941 zahlte das Deutsche Reich an die Dresdner Bank, die im Zuge einer schleichenden Arisierung die Kontrolle über die Heiligendamm-GmbH übernommen hatte, 1,7 Millionen Reichsmark für alle Immobilien. Erst im Jahr 2007 wurden die Hintergründe über die in der Nazi-Zeit erfolgte schleichende Arisierung wieder bekannt, wonach die Nazis den Bankier Baron von Rosenberg und dessen Nachkommen schrittweise um ihren Besitz Heiligendamms gebracht hätten, weshalb sich die Jewish Claims Conference des „Vorgangs Heiligendamm“ angenommen hat. Im Erfolgsfall könnten mögliche Rosenberg-Erben von der Bundesregierung Schadenersatz einfordern.
Nach dem Zweiten Weltkrieg war Heiligendamm im Besitz der Regierung der DDR. Seit 1949 wurden dort an der Fachschule für angewandte Kunst (FAK) Innenarchitekten, Möbeldesigner, Produktdesigner, Grafikdesigner und Schmuckdesigner ausgebildet. In der DDR beherbergte das Gebäude der FAK Heiligendamm während der Semesterferien im Sommer bis 1990 die Kinderferienlager des Ministeriums für Kultur der DDR (MfK). Im Jahr 1996 erwarb die Entwicklungsgesellschaft Entwicklungs Company Heiligendamm (ECH) für 18 Millionen D-Mark den historischen Ortskern von Heiligendamm. Fünf der historischen Gebäude wurdne restauriert und zur 5-Sterne-plus-Hotelanlage Kempinski Grand Hotel Heiligendamm ausgebaut, die im Frühjahr 2003 eröffnete. Ende Februar 2012 meldete die „Grand Hotel Heiligendamm GmbH & Co. KG“ Insolvenz an. Im Juli 2013 wurde das Hotel von einer Einzelperson erworben.

Tags:   Alte Fotografie Segelboote Seebrücke klassizistische Villen Villa Strandpromenade Uferpromenade Seebadeort Seebad Ostsee Ostseeküste Mecklenburg Vorpommern Heiligendamm Klassizismus klassizistisch Architektur Bilder Fotos Sehenswürdigkeiten

N 0 B 1.4K C 0 E Dec 1, 2018 F Dec 1, 2018
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5629 Seebrücke mit Touristen - Seebadeort Heiligendamm, Ostsee. © www.christoph-bellin.de      Heiligendamm ist ein Stadtteil von Bad Doberan an der Ostseeküste Mecklenburg-Vorpommerns in der Mecklenburger Bucht. Heiligendamm ist der älteste Seebadeort Deutschlands und Kontinentaleuropas, bereits 1793 erfolgte die Gründung. Johann Christoph Heinrich von Seydewitz, Carl Theodor Severin, Georg Adolph Demmler und andere mecklenburgische Baumeister schufen zwischen 1793 und 1870 ein klassizistisches imposantes Gesamtkunstwerk aus Logier-, Bade- und Gesellschaftshäusern. Dies brachte dem Ort später den Beinamen „Weiße Stadt am Meer“ ein und begründete seinen Ruf als das schönste Seebad Deutschlands. Die Inschrift „Heic te laetitia invitat post balnea sanum“ („Hier empfängt dich Freude, entsteigst du gesundet dem Bade“) am Giebel des von Baumeister Severin zwischen 1814 und 1816 errichteten Kurhauses wurde zum Leitspruch für das Leben im eleganten Badeort Heiligendamm.
Im 19. und 20. Jahrhundert war das Bad stark vom europäischen Hochadel geprägt, im Jahr 1872 kaufte eine Aktiengesellschaft die Anlage für 500.000 Taler. 1910 wieder verkauft ging das Seebad dann in Konkurs und schließlich in die Zwangsversteigerung. Drei Hamburger Gläubiger und ein Leipziger Großhändler boten 1,5 Millionen Mark und gründeten die Ostseebad Heiligendamm GmbH. Im Ersten Weltkrieg geriet dann diese GmbH, die allmählich hoch verschuldet war, schrittweise in den Besitz des Bankhauses Louis Wolff. Im Jahr 1924 übernahm der Bankier Oskar Adolf Baron von Rosenberg sämtliche Anteile an der GmbH und rettete sie dadurch. Im Jahr 1939 wurde das Bad für Heereszwecke beschlagnahmt und als Reserve-Lazarett genutzt. 1941 zahlte das Deutsche Reich an die Dresdner Bank, die im Zuge einer schleichenden Arisierung die Kontrolle über die Heiligendamm-GmbH übernommen hatte, 1,7 Millionen Reichsmark für alle Immobilien. Erst im Jahr 2007 wurden die Hintergründe über die in der Nazi-Zeit erfolgte schleichende Arisierung wieder bekannt, wonach die Nazis den Bankier Baron von Rosenberg und dessen Nachkommen schrittweise um ihren Besitz Heiligendamms gebracht hätten, weshalb sich die Jewish Claims Conference des „Vorgangs Heiligendamm“ angenommen hat. Im Erfolgsfall könnten mögliche Rosenberg-Erben von der Bundesregierung Schadenersatz einfordern.
Nach dem Zweiten Weltkrieg war Heiligendamm im Besitz der Regierung der DDR. Seit 1949 wurden dort an der Fachschule für angewandte Kunst (FAK) Innenarchitekten, Möbeldesigner, Produktdesigner, Grafikdesigner und Schmuckdesigner ausgebildet. In der DDR beherbergte das Gebäude der FAK Heiligendamm während der Semesterferien im Sommer bis 1990 die Kinderferienlager des Ministeriums für Kultur der DDR (MfK). Im Jahr 1996 erwarb die Entwicklungsgesellschaft Entwicklungs Company Heiligendamm (ECH) für 18 Millionen D-Mark den historischen Ortskern von Heiligendamm. Fünf der historischen Gebäude wurdne restauriert und zur 5-Sterne-plus-Hotelanlage Kempinski Grand Hotel Heiligendamm ausgebaut, die im Frühjahr 2003 eröffnete. Ende Februar 2012 meldete die „Grand Hotel Heiligendamm GmbH & Co. KG“ Insolvenz an. Im Juli 2013 wurde das Hotel von einer Einzelperson erworben.

Tags:   Seebadeort Seebad Ostsee Ostseeküste Mecklenburg Vorpommern Heiligendamm Klassizismus klassizistisch Architektur Bilder Fotos Sehenswürdigkeiten Seebrücke Touristen

N 1 B 312 C 0 E Dec 1, 2018 F Dec 1, 2018
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3407 Kurhaus Heiligendamm; errichtet 1816 - Baumeister Severin; Giebelinschrift Heic te laetitia invitat post balnea sanum - Hier empfängt dich Freude, entsteigst du gesundet dem Bade; jetzt Nutzung als Restaurant. © www.christoph-bellin.de      Heiligendamm ist ein Stadtteil von Bad Doberan an der Ostseeküste Mecklenburg-Vorpommerns in der Mecklenburger Bucht. Heiligendamm ist der älteste Seebadeort Deutschlands und Kontinentaleuropas, bereits 1793 erfolgte die Gründung. Johann Christoph Heinrich von Seydewitz, Carl Theodor Severin, Georg Adolph Demmler und andere mecklenburgische Baumeister schufen zwischen 1793 und 1870 ein klassizistisches imposantes Gesamtkunstwerk aus Logier-, Bade- und Gesellschaftshäusern. Dies brachte dem Ort später den Beinamen „Weiße Stadt am Meer“ ein und begründete seinen Ruf als das schönste Seebad Deutschlands. Die Inschrift „Heic te laetitia invitat post balnea sanum“ („Hier empfängt dich Freude, entsteigst du gesundet dem Bade“) am Giebel des von Baumeister Severin zwischen 1814 und 1816 errichteten Kurhauses wurde zum Leitspruch für das Leben im eleganten Badeort Heiligendamm.
Im 19. und 20. Jahrhundert war das Bad stark vom europäischen Hochadel geprägt, im Jahr 1872 kaufte eine Aktiengesellschaft die Anlage für 500.000 Taler. 1910 wieder verkauft ging das Seebad dann in Konkurs und schließlich in die Zwangsversteigerung. Drei Hamburger Gläubiger und ein Leipziger Großhändler boten 1,5 Millionen Mark und gründeten die Ostseebad Heiligendamm GmbH. Im Ersten Weltkrieg geriet dann diese GmbH, die allmählich hoch verschuldet war, schrittweise in den Besitz des Bankhauses Louis Wolff. Im Jahr 1924 übernahm der Bankier Oskar Adolf Baron von Rosenberg sämtliche Anteile an der GmbH und rettete sie dadurch. Im Jahr 1939 wurde das Bad für Heereszwecke beschlagnahmt und als Reserve-Lazarett genutzt. 1941 zahlte das Deutsche Reich an die Dresdner Bank, die im Zuge einer schleichenden Arisierung die Kontrolle über die Heiligendamm-GmbH übernommen hatte, 1,7 Millionen Reichsmark für alle Immobilien. Erst im Jahr 2007 wurden die Hintergründe über die in der Nazi-Zeit erfolgte schleichende Arisierung wieder bekannt, wonach die Nazis den Bankier Baron von Rosenberg und dessen Nachkommen schrittweise um ihren Besitz Heiligendamms gebracht hätten, weshalb sich die Jewish Claims Conference des „Vorgangs Heiligendamm“ angenommen hat. Im Erfolgsfall könnten mögliche Rosenberg-Erben von der Bundesregierung Schadenersatz einfordern.
Nach dem Zweiten Weltkrieg war Heiligendamm im Besitz der Regierung der DDR. Seit 1949 wurden dort an der Fachschule für angewandte Kunst (FAK) Innenarchitekten, Möbeldesigner, Produktdesigner, Grafikdesigner und Schmuckdesigner ausgebildet. In der DDR beherbergte das Gebäude der FAK Heiligendamm während der Semesterferien im Sommer bis 1990 die Kinderferienlager des Ministeriums für Kultur der DDR (MfK). Im Jahr 1996 erwarb die Entwicklungsgesellschaft Entwicklungs Company Heiligendamm (ECH) für 18 Millionen D-Mark den historischen Ortskern von Heiligendamm. Fünf der historischen Gebäude wurdne restauriert und zur 5-Sterne-plus-Hotelanlage Kempinski Grand Hotel Heiligendamm ausgebaut, die im Frühjahr 2003 eröffnete. Ende Februar 2012 meldete die „Grand Hotel Heiligendamm GmbH & Co. KG“ Insolvenz an. Im Juli 2013 wurde das Hotel von einer Einzelperson erworben.

Tags:   Kurhaus errichtet 1816 Baumeister Severin Giebelinschrift Heic te laetitia invitat post balnea sanum Hier empfängt dich Freude entsteigst du gesundet dem Bade Nutzung Restaurant Seebadeort Seebad Ostsee Ostseeküste Mecklenburg Vorpommern Heiligendamm Klassizismus klassizistisch Architektur Bilder Fotos Sehenswürdigkeiten

N 0 B 544 C 0 E Dec 1, 2018 F Dec 1, 2018
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X0033457 Historische Ansicht vom Kurhaus Heiligendamm; errichtet 1816 - Baumeister Severin; Giebelinschrift Heic te laetitia invitat post balnea sanum - Hier empfängt dich Freude, entsteigst du gesundet dem Bade. Quelle: www.hamburger-fotoarchiv.de      Heiligendamm ist ein Stadtteil von Bad Doberan an der Ostseeküste Mecklenburg-Vorpommerns in der Mecklenburger Bucht. Heiligendamm ist der älteste Seebadeort Deutschlands und Kontinentaleuropas, bereits 1793 erfolgte die Gründung. Johann Christoph Heinrich von Seydewitz, Carl Theodor Severin, Georg Adolph Demmler und andere mecklenburgische Baumeister schufen zwischen 1793 und 1870 ein klassizistisches imposantes Gesamtkunstwerk aus Logier-, Bade- und Gesellschaftshäusern. Dies brachte dem Ort später den Beinamen „Weiße Stadt am Meer“ ein und begründete seinen Ruf als das schönste Seebad Deutschlands. Die Inschrift „Heic te laetitia invitat post balnea sanum“ („Hier empfängt dich Freude, entsteigst du gesundet dem Bade“) am Giebel des von Baumeister Severin zwischen 1814 und 1816 errichteten Kurhauses wurde zum Leitspruch für das Leben im eleganten Badeort Heiligendamm.
Im 19. und 20. Jahrhundert war das Bad stark vom europäischen Hochadel geprägt, im Jahr 1872 kaufte eine Aktiengesellschaft die Anlage für 500.000 Taler. 1910 wieder verkauft ging das Seebad dann in Konkurs und schließlich in die Zwangsversteigerung. Drei Hamburger Gläubiger und ein Leipziger Großhändler boten 1,5 Millionen Mark und gründeten die Ostseebad Heiligendamm GmbH. Im Ersten Weltkrieg geriet dann diese GmbH, die allmählich hoch verschuldet war, schrittweise in den Besitz des Bankhauses Louis Wolff. Im Jahr 1924 übernahm der Bankier Oskar Adolf Baron von Rosenberg sämtliche Anteile an der GmbH und rettete sie dadurch. Im Jahr 1939 wurde das Bad für Heereszwecke beschlagnahmt und als Reserve-Lazarett genutzt. 1941 zahlte das Deutsche Reich an die Dresdner Bank, die im Zuge einer schleichenden Arisierung die Kontrolle über die Heiligendamm-GmbH übernommen hatte, 1,7 Millionen Reichsmark für alle Immobilien. Erst im Jahr 2007 wurden die Hintergründe über die in der Nazi-Zeit erfolgte schleichende Arisierung wieder bekannt, wonach die Nazis den Bankier Baron von Rosenberg und dessen Nachkommen schrittweise um ihren Besitz Heiligendamms gebracht hätten, weshalb sich die Jewish Claims Conference des „Vorgangs Heiligendamm“ angenommen hat. Im Erfolgsfall könnten mögliche Rosenberg-Erben von der Bundesregierung Schadenersatz einfordern.
Nach dem Zweiten Weltkrieg war Heiligendamm im Besitz der Regierung der DDR. Seit 1949 wurden dort an der Fachschule für angewandte Kunst (FAK) Innenarchitekten, Möbeldesigner, Produktdesigner, Grafikdesigner und Schmuckdesigner ausgebildet. In der DDR beherbergte das Gebäude der FAK Heiligendamm während der Semesterferien im Sommer bis 1990 die Kinderferienlager des Ministeriums für Kultur der DDR (MfK). Im Jahr 1996 erwarb die Entwicklungsgesellschaft Entwicklungs Company Heiligendamm (ECH) für 18 Millionen D-Mark den historischen Ortskern von Heiligendamm. Fünf der historischen Gebäude wurdne restauriert und zur 5-Sterne-plus-Hotelanlage Kempinski Grand Hotel Heiligendamm ausgebaut, die im Frühjahr 2003 eröffnete. Ende Februar 2012 meldete die „Grand Hotel Heiligendamm GmbH & Co. KG“ Insolvenz an. Im Juli 2013 wurde das Hotel von einer Einzelperson erworben.

Tags:   Historische Ansicht Kurhaus Heiligendamm errichtet 1816 Baumeister Severin Giebelinschrift Seebadeort Seebad Ostsee Ostseeküste Mecklenburg Vorpommern Klassizismus klassizistisch Architektur Bilder Fotos Sehenswürdigkeiten

N 1 B 536 C 0 E Dec 1, 2018 F Dec 1, 2018
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3414 Grand Hotel Heiligendamm, lks. das ehem. Kurhaus - errichtet 1816 - Baumeister Severin. © www.christoph-bellin.de      Heiligendamm ist ein Stadtteil von Bad Doberan an der Ostseeküste Mecklenburg-Vorpommerns in der Mecklenburger Bucht. Heiligendamm ist der älteste Seebadeort Deutschlands und Kontinentaleuropas, bereits 1793 erfolgte die Gründung. Johann Christoph Heinrich von Seydewitz, Carl Theodor Severin, Georg Adolph Demmler und andere mecklenburgische Baumeister schufen zwischen 1793 und 1870 ein klassizistisches imposantes Gesamtkunstwerk aus Logier-, Bade- und Gesellschaftshäusern. Dies brachte dem Ort später den Beinamen „Weiße Stadt am Meer“ ein und begründete seinen Ruf als das schönste Seebad Deutschlands. Die Inschrift „Heic te laetitia invitat post balnea sanum“ („Hier empfängt dich Freude, entsteigst du gesundet dem Bade“) am Giebel des von Baumeister Severin zwischen 1814 und 1816 errichteten Kurhauses wurde zum Leitspruch für das Leben im eleganten Badeort Heiligendamm.
Im 19. und 20. Jahrhundert war das Bad stark vom europäischen Hochadel geprägt, im Jahr 1872 kaufte eine Aktiengesellschaft die Anlage für 500.000 Taler. 1910 wieder verkauft ging das Seebad dann in Konkurs und schließlich in die Zwangsversteigerung. Drei Hamburger Gläubiger und ein Leipziger Großhändler boten 1,5 Millionen Mark und gründeten die Ostseebad Heiligendamm GmbH. Im Ersten Weltkrieg geriet dann diese GmbH, die allmählich hoch verschuldet war, schrittweise in den Besitz des Bankhauses Louis Wolff. Im Jahr 1924 übernahm der Bankier Oskar Adolf Baron von Rosenberg sämtliche Anteile an der GmbH und rettete sie dadurch. Im Jahr 1939 wurde das Bad für Heereszwecke beschlagnahmt und als Reserve-Lazarett genutzt. 1941 zahlte das Deutsche Reich an die Dresdner Bank, die im Zuge einer schleichenden Arisierung die Kontrolle über die Heiligendamm-GmbH übernommen hatte, 1,7 Millionen Reichsmark für alle Immobilien. Erst im Jahr 2007 wurden die Hintergründe über die in der Nazi-Zeit erfolgte schleichende Arisierung wieder bekannt, wonach die Nazis den Bankier Baron von Rosenberg und dessen Nachkommen schrittweise um ihren Besitz Heiligendamms gebracht hätten, weshalb sich die Jewish Claims Conference des „Vorgangs Heiligendamm“ angenommen hat. Im Erfolgsfall könnten mögliche Rosenberg-Erben von der Bundesregierung Schadenersatz einfordern.
Nach dem Zweiten Weltkrieg war Heiligendamm im Besitz der Regierung der DDR. Seit 1949 wurden dort an der Fachschule für angewandte Kunst (FAK) Innenarchitekten, Möbeldesigner, Produktdesigner, Grafikdesigner und Schmuckdesigner ausgebildet. In der DDR beherbergte das Gebäude der FAK Heiligendamm während der Semesterferien im Sommer bis 1990 die Kinderferienlager des Ministeriums für Kultur der DDR (MfK). Im Jahr 1996 erwarb die Entwicklungsgesellschaft Entwicklungs Company Heiligendamm (ECH) für 18 Millionen D-Mark den historischen Ortskern von Heiligendamm. Fünf der historischen Gebäude wurdne restauriert und zur 5-Sterne-plus-Hotelanlage Kempinski Grand Hotel Heiligendamm ausgebaut, die im Frühjahr 2003 eröffnete. Ende Februar 2012 meldete die „Grand Hotel Heiligendamm GmbH & Co. KG“ Insolvenz an. Im Juli 2013 wurde das Hotel von einer Einzelperson erworben.

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